Gedanken in der Warteschleife

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von Rüdiger Stüwe

Donat Verlag, Bremen 2024

ISBN 978-3-949116-247


Global ins Affental. Gedichte

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Gedichte von Rüdiger Stüwe

Vorwort Günter Kunert

Bilder von Detlef Allenberg

Donat Verlag Bremen, 2018.

ISBN 978-3-943425-71-0

Preis 12,00 Euro


Köstritzer statt Klassik

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von Rüdiger Stüwe

Geest-Verlag, Vechta-Langförden, 2007

ISBN 978-3-86685-070-0

Preis 10,00 Euro


... und lächeln in die Mondkabine

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von Rüdiger Stüwe

Vorwort von Reimer Eilers

Illustrator Detlef Allenberg

Verlag Dieter Broschat

Hohenwestedt

ISBN 3924256845



Ziehbrunnen


Zur stillgelegten Synapse
in den Irrgarten gestriger Bilder
reise ich zufällig:
Im aufgewirbelten Staub
verband
die Wimpernschlagbrücke
Schatten
deckungsgleich.

Oberflächenwechsel

Eine Sekunde lang den Gesichtsausdruck
eines Vorübergehenden
übernehmen
ein Staffelholz
und damit weitergehen,
bis du ihn nicht mehr fühlst.
Vielleicht hat ihn dir inzwischen
ein anderer vom Gesicht gelesen
unbemerkt
seine Halbwertszeit verlängert.



Zum Schießen
Das ist ja zum Schießen
lachte der Soldat
über das zitternde
Bündel Mensch an der Mauer
und schoss

es
tot.



Immer wieder

Der kleine Mut
wächst nicht auf den
Bäumen.

Du musst ihn dir schon
aus den eignen Rippen
schneiden.

Du musst schon das
brodelnde Schweigen
brechen.

Dann schweigt man ein
Unrecht für diesmal
nicht tot.



Goethe to go

Es schlug mein Herz geschwind zu Rade auf meinem Goethewanderpfade.

Über allen Geistern gipfelt Goethe mit seiner Weltharmonieflöte.

Wem dieser Rummel in Weimar nicht behagt, der macht zum Ettersberg die Fahrt.

Dort hatte Goethe manchen walk mit seinem Eckermann im talk.

Er spazierte gern im Buchenwald, wo jetzt Gott sei Dank die Öfen kalt.

Goethes Geist spukt dort vielleicht herum begegnet gar dem Häftling Jorge Semprun¹.

Der erzählt ihm vom KZ die Sache, Goethe von verschlägt es schier die Sprache.

Ich aber mach erstmal ne Pause trinke cool einene Goethebrause.

¹Jorge Semprin war jahrelang Häftling im KZ Buchenwald. Seinen Erfahrungsbericht darüber veröffentlichte er 1981 in seiner Autobiographie „Was für ein schöner Sonntag“. 1994 erhielt er dafür den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Neusprech

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